Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light.
Albus Dumbledore
Amea's Geschichte
und die Entstehung des Trauerzentrums
Liebe Besucher, ich teile meine Geschichte, weil diese untrennbar von der Geschichte des Trauerzentrums ist.
Dennoch möchte ich eine Trigger-Warnung aussprechen, da ich den Verlust meines Sternenkindes Amea, schildere.
#abort #blut #schmerzen #depression
Manchmal gibt es Ereignisse im Leben, die einen dazu bewegen, seinen Blickwinkel zu ändern. Ereignisse, die vermeintlich gesetzte Ziele hinterfragen und gefühlt alles auf Zero setzen.
So einen 'Zero-Tag' hatte ich am 06.01.2021.
Es wurde ziemlich spät, ich arbeitete zu der Zeit viel, eigentlich viel zu viel, hatte mehrere Prüfungen vor mir und wechselte zwischen Arbeiten und Lernen. Dazwischen mein damals 3-Jähriger Sohn, der vollkommen zurecht, nach Aufmerksamkeit verlangte und mein Mann, der mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung, meine Entscheidungen akzeptierte... Eine Chance gab ich ihm sowieso nicht, mich umzustimmen. Das war quasi unmöglich, wenn ich mir erst etwas in den Kopf setzte.
Anfang 30 und ich wollte die Karriereleiter höher steigen, also hieß das eben nochmal Prüfungsphasen meistern, um das nächste Level zu erreichen.
Daher bemerkte ich die Signale meines Körpers nicht. Und wenn, ignorierte ich diese gekonnt, damit ich weiter funktionierte.
An dem besagten Tag, war es wieder ein viel zu voller Tag und ich ging unter die Dusche. Plötzlich ein krampfender Unterleibsschmerz und viel, viel, Blut...
Dann sah ich sie. Ich wusste sofort was passiert war. Wie gelähmt stand ich in der Dusche und sah zu wie das Wasser sich mit dem Blut vermischte. Weiteres Gewebe, welches im Wasser umher schwamm...
Ich schaffte es irgendwann aus der Starre und lief zu meinem Mann. In Klopapier gewickelt, mein Sternenkind. Ich zeigte es ihm und die Überforderung übermannte uns beide. Wahrscheinlich so sehr, dass meine Psyche und mein Körper sich abrupt umstellten und sich ein Gefühl der Gleichgültigkeit, Gefühlslosigkeit, ausbreitete.
"Du warst schwanger?"
"Ich glaube schon... Ich wusste es nicht."
"Ist alles okay mit Dir?
"Ja."
Tage und Wochen vergingen, ich meisterte die Prüfungen, ergatterte einen neuen Job in Leitungsfunktion und weder mein Mann, noch ich, sprachen über den 'Vorfall'.
Es begann mit Schlafstörungen, ich fand immer seltener Schlaf. Es folgten starke Kopfschmerzen und ein unerklärliches Angst- und Panikgefühl. Ich fühlte mich leer und schuldig - und verstand es nicht.
Du wolltest kein weiteres Kind. Du wusstest nicht, dass Du schwanger warst... Warum benimmst Du dich jetzt so? Reiß dich zusammen.
Wie ein Mantra machte ich mir jeden Tag aufs Neue Vorwürfe und zwang mich dazu, alles zu ignorieren.
Doch irgendwann, schaffte ich es nicht mehr. Die Ausbildungsinhalte als Sterbeamme, zu der Zeit war ich noch mitten in der Ausbildung, klangen ganz leise in meinem Hinterkopf und machten mir deutlich, warum ich mich so verhielt.
Doch ich konnte mir allein nicht helfen. Ich rief meine Dozentin und Vertraute der Sterbeammenakademie an und wurde in dem bestätigt, was ich ohnehin wusste, es selbst aber nicht wahrnehmen wollte.
Sie half mir, meine Schuld aufzulösen und mich von meinem Sternenkind zu verabschieden. Dazu gehört auch, Amea als Individuum zu sehen, sie anzunehmen. Den Schmerz anzunehmen und dann zu verwandeln. Ins Leben zu nehmen.
Viele Ereignisse folgten und machten mir bewusst, wie schwierig es für Frauen ist, in ihrem Schmerz verstanden zu werden und wie sehr Aborte und Verluste in der frühen Schwangerschaft tabuisiert werden.
Ebenso schwer ist es ein Netzwerk von (jungen) Frauen zu finden, die Trauerangebote besuchen. Es gab nichts, was mich ansprach.
Weil ich selbst nichts fand, lies ich alles in mein Konzept mit einfließen, was ich mir gewünscht hätte. Einen offenen, sympathischen, modernen Ort - ein stylisches Wohlfühl-Ambiente, konfessionsfrei und weltoffen:
Die Entstehung vom Trauerzentrum Amea.
Ich lade Dich und Euch ein, diesen besonderen Ort kennenzulernen. Das Trauerzentrum ist so konzipiert, dass überall Gespräche stattfinden können - ich nenne diese #Begegnungsinseln. Geschwisterkinder haben eine Spielecke und zu Kurszeiten ist der größere Raum funktional veränderbar, sodass Workshops und Schulungen angeboten werden können.
Sternenkinder erhalten in meinen Räumen eine individuelle, persönliche Verabschiedung, mit Platz für die gesamte Familie.
Danke, Amea.
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